8. Mai 1945 - Tag der Befreiung vom Nazi-Terror
Das NIE WIEDER hat einen Grund. Das "Deutsche Volk" hatte sich im völkischen Traum schon als die Herrenrasse Europas gesehen. Aber die Alliierten haben nicht nur dieses eine rassistische Möchtegernweltreich am Ende einfach zerquetscht. Dafür bin ich dankbar. Aber offensichtlich haben einige Mitbürger ihre Lektion noch nicht gründlich gelernt.
Deshalb aus gegebenen Anlass gerne noch einmal in Kürze:
Das Rutenbündel ist das Ursymbol des Faschismus. Aus den "fasces" der römischen Staatsbeamten ist der Begriff des "Faschismus" hervorgegangen. Die Ruten stehen für das Recht des Staates seine Bürger zu strafen und das Beil steht dabei für die Todesstrafe. Die staatliche Autorität setzt auf die Furcht der Menschen, um sie zu Gehorsam gegenüber den Gesetzen zu zwingen. Eine liberale Demokratie setzt hingegen auf Vernunft und Einsicht.
Die individuelle Gleichheit vor dem Gesetz ist konstitutiv für eine rechtmäßige Staatsgewalt. Die Abschaffung der Todesstrafe war ein zivilisatorischer Fortschritt. Mit einer demokratischen Rechten kann ich über den Sinn und Unsinn von Bezahlkarten für Asylbewerber streiten. Wer aber einem rassistischen Volksbegriff zu neuer Blüte verhelfen möchte, muss die ganze Autorität eines Staates zu spüren bekommen, welcher seine freiheitlich demokratische Grundordnung verteidigt.
Antifaschismus ist gelebte Leitkultur. Einen schutzsuchenden Menschen abzuweisen oder gar einzusperren ist nicht im Sinne einer christlich-abendländischen Kultur. Die christliche Nächstenliebe war weder nach Volk noch Staat beschränkt. Wer einen christlichen Wesenskern in Europa schützen möchte, sollte dessen Grundprinzipien nicht mit Füßen treten.
Raimond Heydt (Listenplatz 40)